Regeln

Badminton spielt man auf einem Badmintonfeld. Es besteht aus 

  • dem Netz: Die obere Netzkante ist außen 1,55 Meter vom Boden entfernt und, da das Spannseil durchhängt, in der Mitte 1,524 Meter.
  • und Linien: Sie gehören jeweils zum Spielfeld bzw. zu den Aufschlagfeldern. Die Mittellinie gehört je nach Spielsituation mal zum linken, mal zum rechten Aufschlagfeld.
  • Neben den Maßen des eigentlichen Badmintonfeldes gilt auch, dass neben den Spielfeld mindestens 30 cm und hinter dem Spielfeld mindestens 80 cm (bzw. 1,30 m zu einem weiteren Feld) frei spielbarer Bereich vorhanden sein müssen. Dieser Bereich gehört streng genommen zum Badmintonfeld dazu.

  

Rallypoint-Zählweise

Punkterwerb: Bei der Rallypoint-Zählweise wird für jeden Ballwechsel („Rally“) ein Punkt vergeben.

Aufschlagrecht: Als Aufschläger erhält man beim Gewinn des Ballwechsels einen Punkt. Als Rückschläger erhält man einen Punkt und das Aufschlagrecht für den nächsten Ballwechsel. Es schlägt also immer die Seite auf, die den vorhergehenden Ballwechsel gewonnen hat. Nach einem Punktgewinn wird in das andere Aufschlagfeld gewechselt und (beim Doppel) auf den Partner des ersten Rückschlägers aufgeschlagen. Der Punktgewinn nach eigenem Aufschlag ist also die einzige Situation, nach der es zum Positionswechsel der Partner kommen kann. Grundlage für die Reihenfolge der Aufschlagenden ist der „Viererzyklus“. 

Fehler werden dann gegeben, wenn der Ball auf den Boden fällt – innerhalb oder außerhalb der Feldgrenzen – oder ins Netz gespielt wird. Auch darf das Netz von den Spielpartnern nicht berührt werden oder der Spielpartner gestört werden. Das „Blocken“ (wie beim Volleyball als Verlängerung des Netzes) ist ebenfalls nicht erlaubt. Das Ausschwingen in das gegnerische Feld stellt hingegen keinen Fehler dar ebenso Netzaufschläge oder Netzroller. Logischerweise darf der Federball von einer Paarung aber nur einmal getroffen werden.

Stellung: Bei geradem eigenen Punktestand erfolgt der Aufschlag von rechts, bei ungeradem Punktestand von links. Das erste Aufschlagrecht wird ausgelost. Der Aufschlag ist in das schräg gegenüberliegende Aufschlagfeld des Gegners zu spielen.

Satzende: Gespielt wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte pro Satz, wobei am Satzende ein Vorsprung von mindestens 2 Punkten erreicht sein muss. Ab dem Punktestand von 20:20 müssen somit zwei Punkte Vorsprung erreicht sein. Bei 29:29 entscheidet der nächste Ballwechsel. Das knappste Ergebnis ist demnach 30:29. 

Seitenwechsel: Nach dem ersten Satz wechseln die Spieler die Feldseite. Es gibt zwei Minuten Pause, in der ein Gespräch mit einem Betreuer erlaubt ist. Falls nach zwei Sätzen noch kein Sieger feststeht, wird nach einer weiteren 2-minütigen Pause ein dritter Satz gespielt. Innerhalb der Sätze gibt es jeweils eine Minute Pause, wenn die führende Partei 11 Punkte erreicht hat. Falles ein dritter Satz gespielt werden muss, wird dann auch nochmals gewechselt, wenn die führende Partei 11 Punkten erzielen konnte.

Spielgeräte

Zum einen natürlich der Federball (Shuttlecock). 

Den gibt es als Kunststofffederball (oder Nylonball) oder als Naturfederball. Und auch bei Federbällen gibt es Regeln für den Aufbau. So müssen die Federn eine einheitliche Länge zwischen 62 mm und 70 mm aufweisen (gemessen von der Spitze bis zur Oberkante der Basis) und die Spitzen der Federn müssen einen Kreis bilden mit einem Durchmesser von 58 mm bis 68 mm. Außerdem muss die Basis einen Durchmesser von 25 mm bis 28 mm haben und muss unten abgerundet sein. Der Federball insgesamt muss zwischen 4,74 g und 5,50 g wiegen. Beim Naturfederball kommt noch hinzu, dass er 16 an der Basis befestigte Federn aufweisen muss. Kunststofffederbälle gibt es in vier verschiedenen Geschwindigkeiten, die durch einen Farbring an der Basis gekennzeichnet werden (rot, blau, grün, gelb). Im Freizeitbadminton wird normalerweise wird mit der mittleren Geschwindigkeit gespielt (blauer Farbring, Hallentemperatur bis 22 °C). Im Spiel erreicht ein Ball bis ca. 290 km/h, der Weltrekord beim Smash liegt bei 493 km/h.

Und um den Federball auch bewegen zu können, brauchen wir zum anderen einen Badmintonschläger (Racket).

Der Badmintonschläger besteht aus einem Kopf (oder Rahmen), dem Schaft (mit dem Hals) und dem Griff. Auch hier gibt es Regeln. So darf der Rahmen maximal 23 cm breit sein und der Abstand zwischen Rahmen und Schaft darf maximal 68 cm betragen. Bei guten Badmintonschläger werden Schaft und Kopf aus einem Stück gefertigt. Sie wiegen ohne Besaitung zwischen 70 g und 90 g und bestehen aus  Carbon. Bei der Besaitung wird normalerweise auf Kunstoffsaiten zurückgegriffen, die bei besseren Modellen mehrfach geflochten sind. Die Zugbelastung ist zwischen 7 kg und 16 kg, die Quersaiten werden dabei oft etwas härter als die Längssaiten bespannt. Die Besaitung darf 28 cm in der gesamten Länge und 22 cm in der gesamten Breite nicht überschreiten. Badmintonschläger werden nach Schlägertypen klassifiziert;

  • kopflastige Schläger: Der Schwerpunkt des Schlägers ist in der Nähe des Kopfes, welches das Offensivspiel (Smashes) begünstigt.
  • grifflastige Schläger: Der Schwerpunkt des Schlägers ist in der Nähe des Griffes. Damit ist der Schläger besser handhabbar und eignet sich eher für das Defensivspiel.
  • ausgewogene Schläger: Der Schwerpunkt des Schlägers ist in der Mitte des Schlägers. Solche Schläger sind universell und für Anfänger geeignet.

Disziplinen

Badminton wird wettkampfmäßig in fünf verschiedenen Disziplinen ausgetragen:

  • Damen-Einzel (DE)
  • Herren-Einzel (HE)
  • Damen-Doppel (DD)
  • Herren-Doppel (HD)
  • Gemischtes Doppel (Mixed oder GD)

Schlagarten

Die wichtigsten Grundschläge sind

  • Clear: langer hoher Ball bis zur Grundlinie. Beim (1) Befreiungs-Clear wird der Ball sehr hoch gespielt und fällt in Höhe der Grundlinie. Der (2) Angriffs-Clear wird schneller gespielt.
  • (3) Drive: schneller flacher Ball knapp über der Netzkante
  • (4) Smash: hart geschlagener Schmetterschlag nach unten
  • (5) Drop (Stop): Ball kurz hinter das Netz. Unterschieden wird noch zwischen dem langsamen Drop (Drop kurz hinter das Netz mit am Ende fallender Flugbahn) und dem schnellen Drop (Drop noch vor der Aufschlaglinie). Eine Sonderform ist der (6) Drop am Netz, wo der Ball knapp über die Netzkante gehoben wird.

Auch beim Aufschlag gibt es mehrere Varianten

  • (1) kurzer Rückhand-Aufschlag. Kurz über das Netz geschobener Aufschlag, der in Höhe der gegnerischen Aufschlaglinie aufkommen soll.
  • (2) Drive und (3)
  • (4) Swip: Antäuschen eines kurzen Aufschlags 
  • (5) Hoher Aufschlag

Der Aufschlag muss wird als Unterhandschlag (Schläger muss nach unten zeigen) ausgeführt und die Basis muss spätestens in Höhe des Bauchnabels (genauer: Taille, also auf der Höhe, an welcher sich der Ellenbogen befindet, wenn der Arm entspannt und ausgestreckt neben dem Körper hängt) getroffen werden. Der Aufschlag erfolgt stets diagonal. Aber das ist noch nicht alles. Der Korb wird durch den Aufschläger in die Hand genommen und entweder direkt aus der Hand geschlagen oder erst geworfen und dann geschlagen. Der Aufschläger wartet darauf, dass der Rückschläger in Bereitschaft ist (üblicherweise, wenn der Rückschläger den Schläger oben hält) und beginnt erst dann seinen Aufschlag. Außerdem gelten:

  • Stand: Es gilt als Fehler, wenn der aufschlagende oder der aufschlagannehmende Spieler die Spielfeldlinien berührt oder der Federball nicht im gegenüberliegenden Aufschlagfeld landet.
  • Aufschlagbeginn: Der Aufschlag beginnt mit der ersten Vorwärtsbewegung des Schlägers. Zusammen mit der nachfolgenden Regel wird dadurch sicher gestellt, dass beim Aufschlag keine Finten versucht werden.
  • stetige Vorwärtsbewegung: Die Aufschlagbewegung darf nicht abgestoppt werden. Auch darf die Schlagbewegung nicht verlangsamt werden. Durch diese Regeln werden Versuche von Finten verhindert.
  • Aufstellung im Doppel: Die jeweiligen Partner von Aufschläger und Rückschläger dürfen sich auf dem Feld beliebig positionieren, solange sie dadurch nicht die Sicht des Aufschlägers oder des Rückschlägers behindern.
  • Rückschläger: Es sind Fehler, wenn dieser
    • sich zu früh bewegt: Der Rückschläger darf sich erst bewegen (beide Füße müssen Bodenkontakt haben), wenn der Aufschläger den Ball geschlagen hat.
    • nicht korrekt im Feld des Rückschlägers steht: Der Rückschläger darf nicht außerhalb des Rückschlag-Felds stehen. Auch dürfen seine Füße die Linien des Rückschlag-Felds nicht berühren.
    • den Aufschläger irritiert: Es ist dem Rückschläger nicht erlaubt, den Aufschläger in seiner Konzentration zu stören (z.B. durch Laute oder Bewegungen).

Lauftechnik

  • Ausfallschritt
  • Umsprung
  • Stemmschritt: Das Bein der Schlaghand wird nach hinten gestellt und man dreht sich etwas seitlich. Dann drückt man sich von dem Bein ab und führt in dieser Bewegung den Schlag aus.
  • Sprung-Smash: Smash, vor dem der Spieler beidbeinig vorher in die Luft springt

Links/Quellen